Bei Halle
Da steht eine
Burg überm Tale
und schaut in
den Strom hinein;
das ist die
fröhliche Saale,
das ist der
Giebichenstein.
Da hab ich so
oft gestanden,
es blühten
Täler und Höh'n,
und seitdem
in allen Landen
sah ich nimmer
die Welt so schön!
Durchs Grün
da Gesänge schallten,
von Rossen,
zu Lust und Streit,
schauten viel
schlanke Gestalten,
gleichwie in
der Ritterzeit.
Wir waren die
fahrenden Ritter;
eine Burg war
noch jedes Haus.
Es schaute durchs
Blumengitter
manch schönes
Fräulein heraus.
Das Fräulein
ist alt geworden,
und unter Philistern
umher
zerstreut ist
der Ritterorden,
kennt keiner
den andern mehr.
Und Lieder und
Lust und Schmerzen,
wie liegen sie
nun so weit.
O Jugend, wie
tut im Herzen
mir deine Schönheit
so leid.
Da steht eine
Burg überm Tale
und schaut in
den Strom hinein.
as ist die fröhliche
Saale,
as ist der Giebichenstein.
Da hab' ich oft
gestanden,
es blühten
Täler und Höh'n,
und seitdem
in allen Landen
sah ich nimmer
die Welt so schön.
In Halle auf dem Markt
In Halle auf
dem Markt,
da stehn zwei
große Löwen.
Ei, du hallescher
Löwentrotz,
Wie hat man
dich gezähmet!
Zu Halle auf
dem Markt,
Da steht ein
großer Riese.
Er hat ein Schwert
und regt sich nicht,
Er ist vor Schreck
versteinert.
Zu Halle auf
dem Markt,
Da steht eine
große Kirche.
Die Burschenschaft
und die Landsmannschaft,
Die haben dort
Platz zum Beten.